Single Point of Purchase: Komplettbeschaffung am Bau
Baustelle eProcurement: Weit mehr als nur C-Teile!
Während eProcurement gemeinhin für Standard-Katalogartikel eingesetzt wird, geht Markus Rapp, Leiter CU Procurement der international tätigen EQOS Gruppe (Bauunternehmen für Infrastruktur), einen radikal anderen Weg in Richtung Single Point of Purchase: „Wir verfolgten von Anfang an die Strategie, das System für wirklich alles zu nutzen – doch dafür braucht es einen Partner, der die Extrameile geht.“
Die Umsetzung der eProcurement-Lösung als Single Point of Purchase für das EQOS Bauunternehmen begann im September 2021, der wirkliche Go-Live erfolgte im Juli 2022 und im ersten Jahr (bis August 2023) wurden rund 10.500 Bestellungen rund um die Baustellen des Spezialanbieters abgewickelt. „Sein ganzes Potenzial spielt der Marketplace der DIG aber erst seit wenigen Monaten aus. Trotzdem wurden im ersten Jahr schon über 100 Mio. Euro Einkaufsvolumen darüber abgewickelt“, sieht Rapp seine Strategie eines Single Point of Purchase für alle Warengruppen bestätigt.
Von Baumaschine bis Baumaterial
„Der Anteil des Marketplace an den 200 Mio. Euro Einkaufsvolumen liegt derzeit recht genau bei 50 % - Tendenz steigend. Das klassische Spendanteil im C-Bereich beträgt im Schnitt 20 %, womit klar ist, dass wir bei EQOS das System segmentübergreifend nutzen!“ Dafür sprechen auch die 70 % Bestellvorgänge, die über den Marketplace laufen. Insgesamt also schon heute ein enormer Erfolg. „Unser Fokus liegt aber ganz klar auf 100 %“, gibt Rapp die Richtung vor.
Freitextbestellungen als Trigger
EQOS nutzt das ganze Repertoire, um möglichst viele Bestellungen ins System zu bringen. „Neben Content-Katalogen und Punch-outs sind das vor allem Freitextbestellungen“, erklärt Rapp und macht deren Bedeutung für die einzelnen Baustellen deutlich: „Aktuell sind 30 Lieferanten angebunden, bestellt wird aber bei 1.085, sodass wir hier das Konsolidierungspotenzial im Auge behalten.“ Zu berücksichtigen sei dabei aber die enorme Bandbreite der Waren und Dienstleistungen, die EQOS als Dienstleister für komplexe Infrastruktur-Baustellen bestellt, sodass die klassische Strategie der Sortimentserweiterung nicht zielführend ist: „Teleskoparme, drehbare Arbeitsbühnen oder Spezialleistungen wie das Verfliegen von Starkstromkabeln, archäologische Untersuchungen oder Vergrämungen von Wildtieren, das sind alles projektbezogene Sonderbestellungen abseits standardisierter Produkte.“
Bestellung von Nichtkatalogartikeln vereinfachen
Um die hohe Akzeptanz des Systems weiter auszubauen, befindet man sich in ständigem Kontakt mit DIG. Insbesondere bei Bestellungen mit mehreren Positionen sieht Rapp Potenzial für die Freitextmaske: „Eine noch einfachere Eingabe von Einzelpositionen wäre wünschenswert – wobei bereits die aktuelle Funktion mit uns gemeinsam entwickelt wurde!“
Frage der Philosophie
„Die eProcurement-Lösung von DIG war bei uns immer als Ablöse der bisherigen Systeme gedacht und nicht nur als weiteres Tool“, bringt Rapp seinen Digitalisierungsansatz auf den Punkt. Basis dafür ist die technologische Flexibilität des Anbieters: „Wareneingang buchen, Dokumente automatisiert ins Docuware übernehmen, nachträgliche Bestellerweiterungen – der Marketplace ist für uns mittlerweile auch eine überzeugende Alternative zum ERP, sodass wirklich jeder damit arbeitet.“ Bestärkt wird diese Entwicklung durch immer weitere Features: „Die Möglichkeit von Eventualbestellungen, um einen Preis zu fixieren, ist Usus im Baugewerbe und wurde von DIG so umgesetzt.“ Und viele weitere Funktionen werden folgen. „eProcurement nur für C-Teile einzusetzen, ist daher meiner Meinung nach zu kurz gedacht!“
Sehen Sie hier den Vortrag von Markus Rapp zur Plattformökonomie in der Baubranche als Video!
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